Auf der schwierigen Suche nach Fachkräften
Seit einigen Jahren liegt bei Unternehmern und Medien gleichermaßen ein spezielles Thema dauerhaft im Trend. Fachkräftemangel ist ein häufig zitiertes Reizwort – aber gibt es ihn wirklich? Erfahre mehr über den vermeintlichen Mangel an Fachkräften und ob die häufig genannten Befürchtungen der Wirtschaftsverbände tatsächlich berechtigt sind.
Das Reizwort Fachkräftemangel geistert seit vielen Jahren durch alle Medien. Arbeitgeber beklagen fehlende Bewerber und sorgen sich um die wirtschaftliche Zukunft ihrer Unternehmen. Von Wirtschaftsverbänden und Lobbyisten wird der Fachkräftemangel als wichtiges Argument zur Forderung politischer Reformen ins Feld geführt. Auch einige Politiker zitieren dieses schwierige Thema gerne und häufig in unzähligen Fernsehsendungen.
Hitzige Diskussionen werden geführt, düstere Zukunftsszenarien schüren die Befürchtungen von Arbeitgebern und in Einzelfällen sehen Diskussionsteilnehmer bereits die gesamte deutsche Wirtschaft in Gefahr. Bei allen Gesprächen zum Fachkräftemangel bleibt jedoch eine wichtige Frage häufig unbeachtet – gibt es ihn wirklich?
Trend Fachkräftemangel – Märchen oder Realität?
Erfolglose Suche nach passenden Bewerbern und unbesetzte Lehrstellen – die Furcht vor dem Fachkräftemangel ist groß. Unternehmen beklagen seit Jahren die vergebliche Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften. Immer wieder fordern Vertreter der Wirtschaft massive Umstrukturierungen des deutschen Arbeitsmarktes sowie Fördermaßnahmen von politischer Seite.
Kritiker sprechen hingegen von unbegründeter Panik und weisen die Aussagen zum flächendeckenden Mangel an Fachkräften entschieden zurück. Die Folge dieser kritischen Betrachtung eines heiklen Themas führt immer wieder zu hitzigen Diskussionsrunden, die nicht selten in lautstarken Streitigkeiten enden. Im Mittelpunkt steht immer die Frage: Fachkräftemangel – gibt es ihn wirklich?
Was ist ein Fachkräfteengpass?
Die Bundesagentur für Arbeit führt alle sechs Monate eine Fachkräfteengpassanalyse durch. Wann von einem Engpass an Fachkräften in einem bestimmten Berufsfeld gesprochen werden kann, ist dabei von unterschiedlichen Kriterien abhängig.
Die Dauer der durchschnittlichen Vakanz von Stellen in einem bestimmten Berufsfeld muss um mindestens 40 Prozent höher liegen als bei der Durchschnittszeit aller Berufe insgesamt. Zusätzlich sind bei einem Fachkräftemangel weniger als 300 Arbeitslose pro 100 vakante Stellen gemeldet. Als letzter Punkt wird die durchschnittliche Vakanzzeit des aktuellen Zeitraumes mit dem Vorjahr verglichen. Ist diese um mindestens zehn Tage gestiegen, sind alle Kriterien für das Bestehen eines Fachkräfteengpasses erfüllt.
Auch für die Bundesländer errechnet die Bundesagentur für Arbeit einen möglichen Fachkräftemangel. Hier sprechen eine um mindestens 40 Prozent höhere Vakanzzeit (gegenüber Bundesdurchschnitt) sowie weniger als 150 Arbeitssuchende pro 100 gemeldete Stellen für einen Fachkräfteengpass. Bei etwa 300 Arbeitslosen pro 100 Stellen, bestehen lediglich „Anzeichen für einen bevorstehenden Fachkräfteengpass“.
Kein genereller Fachkräftemangel in Sicht
Der ewige Trend Fachkräftemangel – gibt es ihn wirklich? Die Bundesagentur für Arbeit kommt in ihren Analysen regelmäßig zu einem überraschenden Ergebnis. Denn einen flächendeckenden Fachkräftemangel gibt es laut aktueller Angaben nicht.
In einzelnen Berufsfeldern bestehen jedoch Engpässe. Einige Technik-Berufe sind ebenso betroffen wie Teile der IT-Branche. Eine besonders kritische Lage herrscht bei Gesundheits- und Pflegeberufen. Für Akademiker ist der Fachkräftemangel weniger spürbar als für Fachkräfte mit Berufsausbildung.
Trend Fachkräftemangel – gute Jobchancen für Meisterleister
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